Isarradweg
Natürlicher Uferanbruch der Isar
- Ein Fluss renaturiert sich selbst - PDF (Quelle: Magazin des Auenzentrums Neuburg a.d. Donau 06/2014)
Infolge des Hochwassers im Juli 2009, Anfang Juni 2010 und Anfang Juni 2013 hat die Isar am linksseitigen Ufer im Bereich Volkmannsdorfer Au (Gemeinde Bruckberg) weitere Meter Uferböschung abgetragen und sich in den angrenzenden Auwald verlagert/eingegraben. Dabei wurde auch die Mündung des Auenbaches verändert. Der dadurch nicht mehr benötigte Wellblechdurchlass ist versetzt worden für die ortsnahe Umfahrung.
Da diese uferverändernden Ereignisse in den letzten Jahren regelmäßig auftraten (beim Hochwasser 1999, 2005, 2009, 2010 und 2013), und das Wasserwirtschaftsamt Landshut aus ökologischen Gründen
den Uferanbruch nicht stabilisiert, wird der Uferweg auch nicht mehr neu angelegt.
Der Bereich des Uferanbruches ist ein sogenanntes Prallufer, d.h. in diesem Bereich wird es bei zukünftigen Hochwasserereignissen erneut zum Abtrag des Ufers kommen. Wie weit sich dieser
natürliche Abtrag infolge von Hochwasser in den Auwald ausdehnen wird, kann nicht genau voraus gesagt werden. Der Isar soll in diesem Bereich die Möglichkeit zur Eigenentwicklung gegeben werden.
Eine Wiederherstellung des Uferweges wäre deshalb nicht sinnvoll und auch unwirtschaftlich.
Ortsnahe Umfahrung
Durch das Umsetzen des Multiplates (Wellblechdurchlass) wurde 2013 eine ortsnahe Umfahrung des Uferanbruchs über die Forstwege angelegt. Dadurch wurde die Alternativroute über Volkmannsdorf hinfällig.
Begehen der Uferböschung lebensgefährlich
Die Uferböschung abseits der Wegführung ist sehr instabil und einsturzgefährdet. Sie kann jederzeit nach brechen. Im Bereich des Prallufers treten unberechenbare Strömungen auf und die Wassertiefe ist hoch. Es besteht die Gefahr des Ertrinkens. Das Wasserwirtschaftsamt Landshut weist ausdrücklich darauf hin, dass das Betreten des Böschungsbereiches lebensgefährlich ist.
Die Isar gestern und heute
Die ursprüngliche, "wilde" Isar verlief aufgeteilt in zahlreiche Rinnen, die sich zwischen ausgedehnten Kiesbänken ihren Weg suchten und sich immer wieder verlagerten.
Heute verläuft die Isar eingetieft und in ein künstlich verengtes Bett gezwängt. Die Aue wird nur noch bei extremen Hochwasserereignissen überflutet. Der veränderte Wasserhaushalt und die
fehlende Dynamik sind der Grund für den Rückgang auetypischer Tier- und Pflanzenarten.
Auf zu neuen Ufern
Im abgesperrten Bereich gewinnt die Isar ein Stück Freiheit zurück: Ufer brechen ab, Kiesinseln verlagern sich, einzelne Gehölze werden vom Hochwasser mitgerissen und gleichzeitig entwickelt sich an anderer Stelle neuer Wald. Die Isar gestaltet ihr Bett und die zugehörige Aue neu. Hochwasser kann zukünftig schon bei niedrigeren Wasserständen als bisher in den angrenzenden Auwald gelangen und dort zurückgehalten werden. Eine naturnahe Aue ist damit auch ein Beitrag zum vorbeugenden Hochwasserschutz.