Aktuelles

Die offizielle Projektlaufzeit geht von Oktober 2015 bis Dezember 2022.

Isarrenaturierung in Mamming - erfolgreich abgeschlossen

Im Rahmen des LIFE Natur-Projekts Flusserlebnis Isar wurde bei Mamming in den Wochen von September 2020 bis Dezember 2020 die linke Isarseite naturnah gestaltet.

Durch die Rückverlegung des Uferweges an der Isar und das Anlegen einer ca. 120 m langen Bucht, konnte hochwertiger Lebensraum vor allem für typische Isar Fischarten wie die Barbe und die Nase geschaffen werden. Zudem konnten durch die Entladung eines Altarms und den Einbau von Bäumen und Wurzelstöcken auch die bestehenden Lebensräume aufgewertet werden.

Die Baufirma Tiefbau Georg Kerscher aus Moosthenning führte die Arbeiten durch. Die Baukosten betrugen ca. 190.000 €. Zahlreiche Tierarten profitieren von dieser Maßnahme. Und auch Erholungssuchende können sich über die neuen zugänglichen Flachufer freuen.


Ausgebaggertes Altgewässer mit Wassertiefen bis zu 2 m Bild vergrössern
Ausgebaggertes Altgewässer mit Wassertiefen bis zu 2 m

Bauarbeiten für die Isarrenaturierung im Bereich Mamming beginnen

Die Renaturierung der Isar bei Mamming ist ein weiterer wichtiger Baustein des LIFE Natur-Projekts Flusserlebnis Isar.

Nachdem die umfangreichen Renaturierungsmaßnahmen an der Isar in den Abschnitten Loiching, Dingolfing und Landau a.d.Isar bereits erfolgreich abgeschlossen wurden, begannen Mitte September 2020 die Bauarbeiten zur naturnahen Umgestaltung der Isar bei Mamming. Die Arbeiten konzentrieren sich auf das linke Isarufer zwischen Fluss-km 37,3 und 38,2.

Kernelement der Renaturierung ist die Herstellung einer ca. 120 m langen Bucht mit einer vorgelagerten naturnahen Flachuferzone am linken Isarufer. Dazu wird der bestehende Unterhaltungsweg in den Auwald zurückverlegt. Dadurch wird Raum geschaffen, um die Uferzone naturnah zu gestalten und abzuflachen. Der anstehende Kies wird in die Isar eingebaut, um breite Flachwasserzonen und Kiesbänke mit abwechslungsreichen Land-Wasserübergängen zu gestalten. Die neue Isarbucht hat eine Fläche von ca. 6000 m2 und erhält durch den gezielten Einbau von Totholzstrukturen eine zusätzliche ökologische Aufwertung.

Ein weiterer Baustein der Isarrenaturierung bei Mamming ist die Reaktivierung eines Auegewässers. Dabei wird der Anschluss eines größeren Auegewässers an die Isar verbessert und ein stark verlandeter Abschnitt ausgebaggert, um wieder eine dauerhafte Wasserführung zu sichern. Die Gewässersohle wird naturnah gestaltet. Es entstehen Zonen mit unterschiedlichen Wassertiefen, darunter auch zwei sogenannte Kolke mit Wassertiefen bis zu zwei Metern.

Hauptprofiteure der Maßnahme werden in der Isar heimische Fischarten wie z.B. die Nase sein, die die neugeschaffenen Gewässerstrukturen als Wintereinstände, Laich- und Nahrungshabitate nutzen können.

Es wird mit einer Bauzeit von 3-4 Monaten gerechnet. Während dieser Zeit ist der linksseitige Uferweg der Isar flussaufwärts der Mamminger Isarbrücke auf einem Teilstück von ca. 2 km nicht nutzbar. Eine ortsnahe Ausweichstrecke entlang des Isardeiches wird entsprechend ausgeschildert.

Baubeginn der Isarrenaturierung in Landau a. d. Isar

Nach einer intensiven Planungs-, Genehmigungs- und Bauphase ist die Baumaßnahmen zur naturnahen Umgestaltung der Isar zwischen der Stützkraftstufe Landau flussabwärts und der Stadtbrücke von Landau a.d.Isar nahezu abgeschlossen. Der neue Seitenarm ist geflutet und die großflächigen Kiesbänke und Flachwasserzonen sind fertig geschüttet und modelliert.

Kernelement der Renaturierung ist die Neuanlage eines ca. 600 Meter langen, durchströmten Nebenarms am rechten Ufer der Isar. Gewässerbett und Uferzonen des neuen Nebenarmes wurden so strukturreich und naturnah wie möglich gestaltet. Der gesamte Nebenarmkomplex umfasst eine Fläche von ca. 3 ha und hat eine herausragende ökologische Bedeutung, da derartige Nebenarme als Ausdruck des ursprünglich stark verzweigten Flusslaufsystems der Isar durch die Regulierung der Unteren Isar kaum mehr vorhanden sind und natürlicherweise auch nicht mehr entstehen können. Mit dem überwiegend kiesigen Material, das beim Aushub des Nebenarmes anfiel, wurden auf der rechten Uferseite des Hauptflusses auf einer Länge von ca. 1,2 km naturnahe Kiesbänke und Flachwasserzonen geschüttet und modelliert. Dabei wurden knapp 200.000 m3 Kies- und Erdmaterial umgelagert.

Hauptprofiteure der wasserbaulichen Renaturierungsmaßnahmen sind stark bedrohte, für die Isar einst typische Flussfischarten wie z.B. Nase, Barbe, Huchen und Schied. Für diese Fischarten entstehen neue und attraktive Lebensräume, die insbesondere die natürliche Fortpflanzungsfähigkeit und damit einen nachhaltigen Bestand dieser Fischpopulationen fördern sollen.

Neben den wasserbaulichen Maßnahmen wurden auf der rechten Uferseite durch Anpflanzungen ca. 4,5 ha naturnahe Auwälder begründet und durch gezielte Bodenbearbeitungen und Ansaaten etwa 4 ha der bestehenden Wiesen zu wertvollen und artenreichen Magerrasen und Flachlandmähwiesen weiterentwickelt. Zahlreiche Kleinstrukturen wie z.B. Totholzstapel oder Reptilienhabitate sorgen für eine weitere Stärkung des Artenschutzes im Gebiet.

Die umfangreiche Umgestaltung der Flusslandschaft erfordert zudem die Anpassung des bestehenden Wegenetzes. Auf einer Länge von ca. 2 km werden neue Wege gebaut. Sie dienen der Gewässerunterhaltung, erschließen die attraktive Flusslandschaft für die Naherholung und schaffen unmittelbare Zugänge zu Kiesbänken und Flachuferzonen, wo die Isar wieder mit allen Sinnen gefühlt und erlebt werden kann.

Auch künftig sollte eine Bewegung, insbesondere im freien Gelände, achtsam erfolgen. Einerseits können so Störungen für die Tier- und Pflanzenwelt minimiert werden, andererseits können so Gefahren für jeden selbst - beispielweise durch das Betreten von Steiluferzonen entlang des neuen Seitenarmes der Isar – reduziert werden. Auch Bootfahrer und Schwimmer sollten von den neu eingebauten Strömungsteilern (Totholzeinbauten) genügend Abstand einhalten.

Die Isar, auch "die Reißende" genannt, sollte nur bei normalen Wasserständen als Badegewässer genutzt werden. Bei steigenden Pegeln kann es zu gefährlichen Strömungen kommen. Was zwar gut für die Ökologie ist, kann so schnell sehr gefährlich für den Menschen werden.

Hier ein paar Eindrücke von der Baumaßnahme:


Luftaufnahme Isar mit Blickrichtung auf die Stadt Landau a.d.Isar mit der B20-Querung in der Mitte. Das rechtsseitige Isarufer und Vorland bildet den Schwerpunkt der Renaturierung. Bild vergrössern
Luftaufnahme Isar mit Blickrichtung auf die Stadt Landau a.d.Isar mit der B20-Querung in der Mitte. Das rechtsseitige Isarufer und Vorland bildet den Schwerpunkt der Renaturierung.


Drohenbild vom Baustellenfortschritt im November. Bild vergrössern
Drohnenbild vom Baustellenfortschritt im November.


Die Kiesinsel wird langsam größer. Bild vergrössern
Die Kiesinsel wird langsam größer.


Die Ausmaße des Nebenarms werden langsam deutlich. Bild vergrössern
Die Ausmaße des Nebenarms werden langsam deutlich.


Hochwasser im Februar mit vorzeitiger Flutung des Nebenarms Bild vergrössern
Hochwasser im Februar mit vorzeitiger Flutung des Nebenarms


Blick auf den Inselkopf und in den neuen Nebenarm vom rechten Ufer aus Bild vergrössern
Blick auf den Inselkopf und in den neuen Nebenarm vom rechten Ufer aus

Bau von Laichplätzen mit flach überströmten Kiesbänken Bild vergrössern Bau von Laichplätzen mit flach überströmten Kiesbänken

Blick flussaufwärts kurz vor Entfernung der Überfahrt Ende März Bild vergrössern Blick flussaufwärts kurz vor Entfernung der Überfahrt Ende März

Waldarbeiten in dem Teilgebiet 6 Landau FFH

Seit Oktober 2019 laufen Waldarbeiten im LIFE Teilgebiet 6 (Landau FFH) mit einem Gesamtumfang von ca. 25 Hektar.

In den noch gut erhaltenen Auwaldbereichen wird eine Auslesedurchforstung durchgeführt. Hier werden knapp 600 Bäume entnommen die andere Bäume bedrängen und verdrängen. In stark verbuschten Bereichen sind deutlich umfangreichere Maßnahmen nötig. Da sich der Auwald hier nicht mehr selbst verjüngen kann, zerfällt der Wald immer mehr zu einer krautigen Strauchschicht. Hier wird mittels Forstmulcher gerodet und anschließend neu aufgeforstet. Dies findet auf 13 Flächen mit einer Gesamtfläche von ca. 4 Hektar statt. Nach der Rodung werden hier knapp über 10.000 neue Bäume gepflanzt. Typische Auwald-Baumarten wie Winterlinde, Flatterulme, Stieleiche, Schwarzpappel, Feldahorn und Vogel-Kirsche kommen hier zum Einsatz.

Zusätzlich kommt es durch das Eschentriebsterben zu einem Ausfall der wohl häufigsten Auwald Baumart in den Isarauen. Erkrankte Eschen werden entnommen und entstandene Lücken werden wieder mit typischen Baumarten der Auen aufgeforstet.

Zusätzlich werden alte Kopfweiden wieder gepflegt und ein geringer Anteil an nicht Auwald typischen Hybrid-Pappeln durch "Ringeln" gezielt zum Absterben gebracht. Beide Maßnahmen erhöhen den Anteil an stehendem Totholz. Beim "Ringeln" unterbricht man die Nährstoffversorgung der Bäume durch eine rundumlaufende Entfernung der Rinde. Dies führt zum langsamen absterben der Bäume. Als stehendes Totholz bieten diese Bäume eine wichtige Grundlage für zahlreiche Insekten, Fledermäuse und Vögel.


Frisch gemulchter größerer Bereich mit erhaltenen Schirmbäumen. Bild vergrössern
Frisch gemulchter größerer Bereich mit erhaltenen Schirmbäumen.


Problem Waldrebe, diese extrem wüchsige Pflanze 'klaut' allen anderen Pflanzen und Bäumen das Licht. Bild vergrössern
Problem Waldrebe, diese extrem wüchsige Pflanze "klaut" allen anderen Pflanzen und Bäumen das Licht.


Flächig gemulchter Bereich nach Aufforstung. Da die Fläche gezäunt wurde, kann hier auf einen Einzelbaumschutz verzichtet werden. Die einzelnen Bäume werden mit einem Tonkinstab markiert. Dies erleichtert die Pflege. Bild vergrössern
Flächig gemulchter Bereich nach Aufforstung. Da die Fläche gezäunt wurde, kann hier auf einen Einzelbaumschutz verzichtet werden. Die einzelnen Bäume werden mit einem Tonkinstab markiert. Dies erleichtert die Pflege.


laufende Baustelle Bild vergrössern
Geringelte Pappeln im Teilgebiet Mamming

Neuanlage von Auegewässer

Die Isar ist durch bauliche Veränderungen immer mehr in ein starres Korsett gedrängt worden. Was gut für den Hochwasserschutz ist, ist gleichermaßen schlecht für die typische Auenentwicklung. Heutzutage kann die Isar keine typischen Auegerinne mehr selbst graben. Hier muss der Mensch nachhelfen.

Im Teilgebiet 6 und 7 werden an bestehende Auegerinne neue Auegewässer gegraben und angeschlossen. Hiervon profitieren Fische, Amphibien und zahlreiche Insekten.


Neu angelegtes Auegwässer im TG7 Ettling. Bild vergrössern
Neu angelegtes Auegwässer im TG7 Ettling.

Fotos von der Baustelle: